5051 Euro für die Würzburger Klinikclowns – Nächste Aktion zugunsten der Aktion Patenkind
Die Michaelskirche auf dem Schwanberg war am Sonntagnachmittag Bühne für das Benefizkonzert der „Aktion Rödelsee hilft“ – eine Veranstaltung, die in dieser Form wohl ziemlich einmalig ist. Die Gemeinde, drei Chöre und die Winzerkapelle Rödelsee hatten eingeladen. Das Konzert war Finale und Auftakt gleichzeitig.
Zu Ende ging „Rödelsee hilft 2011“. Der Erlös, ein Scheck über 3500 Euro, plus 1551 Euro Spendeneinnahmen von den Konzertbesuchern, gingen an die Aktion „Lachtränen – die Würzburger Klinikclowns“. „Damit ist unsere Arbeit mindestens für das kommende Jahr und darüber hinaus gesichert“, freuten sich die Klinikclowns „Onk“ alias Stefan Albert und „Schlotta“ alias Ute Denzer. Zu Bürgermeister Burkhard Klein sagte Albert: „Sie können stolz sein auf Ihre Gemeinde.“
Gestartet wurde gleichzeitig „Rödelsee hilft 2012“. Der Erlös daraus wird diesmal der „Aktion Patenkind“ der Main-Post zugute kommen.
Anlass war das Oder-Hochwasser
Bürgermeister Burkhard Klein berichtete über die gemeindliche Hilfsaktion, die 2001 beim Oder-Hochwasser ihren Anfang nahm. Über 50 000 Euro sind seither für zehn große und drei kleinere Hilfsprojekte zusammengekommen. Empfänger waren unter anderem die Lebenshilfe Kitzingen, die Kitzinger Tafel, die Aktionen Familien in Not und Nachbarschaftshilfe, die Förderung einer Delfin-Therapie, das Projekt Deduna Waisenhaus in Sri Lanka oder die mit Rödelsee befreundete Gemeinde Blumenau in Brasilien, deren Bewohner von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht worden waren.
Jedes Jahr entscheidet der Gemeinderat neu darüber, welches Projekt im Jahr darauf unterstützt werden soll. Das Motto sei „tue Gutes und sprich darüber und tue Gutes und zeige es“, erklärte Bürgermeister Klein. Die Aktion Patenkind habe man ausgewählt, weil damit Menschen in der Region und oft im eigenen Umfeld unterstützt werden, die sich oft schämen, um Unterstützung zu bitten. Zu helfen und Menschen damit eine kleine Freude zu machen, gebe einem selbst Freude und ein Stück Zufriedenheit, sagte Burkhard Klein.
Die musikalische Begrüßung übernahm die Winzerkapelle Rödelsee mit dem Festmarsch Nr. 1, bevor der Männergesangverein Fröhstockheim unter Leitung von Uwe Ungerer den Zuhörern musikalisch einen Frühling ankündigte, der mit Brausen naht und danach das Lied „Wanderschaft“ anstimmte.
Mit Gospel und Spirituals wie „Halleluja“ oder „Rock-a my soul“ unterhielten die vier Sängerinnen und vier Sänger von „Voices 4 you“ das Publikum und das Männerensemble „con brio“ setzte mit von Ungerer bearbeiteten Stücken von Peter Gabriel, einem Volkslied aus dem 19. Jahrhundert und dem Spiritual „Witness“ stimmliche Glanzpunkte im Verlauf der fast zweistündigen Veranstaltung.
Öfter einfach mal singen
Bürgermeister Klein hatte zu Beginn den rund 150 Zuhören nicht zu viel versprochen, als er ein schönes Konzert ankündigte. Im Namen der Communität Casteller Ring hieß Schwester Dorothea Krauß die Gäste auf dem Schwanberg willkommen und schlug den Bogen dazu mit den Worten: „Gott sieht mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe.“ Sie forderte die Gäste auf, öfter und auch zu Hause zu singen.
Während der Veranstaltung gaben die beiden Klinikclowns „Schlotta“ und „Onk“ eine lustige Kostprobe ihres Könnens und informierten über ihre Arbeit in Kinderkliniken und inzwischen auch in Altenheimen, wo sie Kindern und Demenzkranken eine Freude bereiten.
Über die „Aktion Patenkind“ der Main-Post berichtete Vorsitzender Peter Krones. Das Hilfsprojekt gibt es bereits seit 1945. Jahr für Jahr werde rund 3500 Menschen, meist Kindern, Alleinerziehenden oder alten Menschen in Unterfranken geholfen, berichtete Krones. Adressen bekomme man über Sozialverbände und Hilfsorganisationen, manche wenden sich auch direkt an den Verein.
Patenkind-Rekord: 370 000 Euro
„Erst als ich mich als Vorsitzender des Hilfsprojektes näher damit befasst habe, habe ich erkannt, wie groß die Not auch bei uns bei manchen Menschen ist“, sagte Peter Krones. Im vergangenen Jahr sei für die Weihnachtsaktion Patenkind das Rekordergebnis von 370 000 Euro an Spenden von Lesern der Main-Post und von Firmen sowie aus der Erbschaft einer Leserin zusammengekommen.
Unterstützt würden die Bedürftigen meist mit Gutscheinen für Lebensmittel, Bekleidung oder von Energieversorgern, manchmal auch finanziell, wenn ein Ofen oder eine Waschmaschine benötigt werde, berichtet Krones. Er dankte Bürgermeister Klein und dem Gemeinderat für ihr Vertrauen, dass sie der „Aktion Patenkind“ mit ihrer Entscheidung schenken und versprach, dass jeder Cent aus der Aktion „Rödelsee hilft“ direkt Bedürftigen zugute kommen werde.