Was sind eigentlich Klinikclowns?
Klinikclowns sind speziell aus- und fortgebildete Künstler, Therapeuten und Pädagogen, oder spielbegabte Menschen aus sonstigen Berufsfeldern. Sie besuchen kranke Kinder im Krankenhaus, Menschen mit Behinderung in ihren Einrichtungen, oder alte Menschen im Seniorenheim, um mit ihnen eine gemeinsame Zeit voll Spaß und Freude zu verbringen. Mit der viel zitierten „Spaßgesellschaft“ unserer Zeit, hat das allerdings nichts zu tun. Der Clown in seiner kindlichen unwissenden Art hat die Möglichkeit, Menschen, deren Herz voll Kummer und Sorge ist ein bisschen Leichtigkeit zu schenken. So treten Krankheit und Schmerz, während der gemeinsamen Zeit des Spielens in den Hintergrund. Mit jedem Menschen, entsteht ein neues Spiel, eine neue Situation – vielleicht sogar ein Glücksmoment!!
Was wollen die Clowns eigentlich?
Unser Anliegen bei den Clownvisiten ist es, das kranke Kind, aus der ungewohnten Atmosphäre der Klinik zurückzuführen in die vertraute Welt des Spiele(n)s. Wir wollen bunte Farbkleckse in die oft langweilige Zeit des Stationsalltags bringen. Bei den Bewohnern der Senioreneinrichtungen erleben wir unsere Humoreinsätze als eine große Bereicherung in der Kommunikation mit dementen Menschen.
Natürlich sollen Spaß, Lachen und Freude im Vordergrund der Begegnung stehen. Manchmal teilen wir als Clowns aber auch die traurigen Gefühle oder den Schmerz eines Kindes, oder der Eltern und Geschwister. Ganz gleich, ob mit Zauberei, Musik und Gesang oder witzigen Ideen und Situationskomik, wir versuchen immer, das momentane Bedürfnis eines Kindes oder alten Menschen zu erspüren.
Da diese Arbeit sowohl sehr viel Einfühlungsvermögen aber auch Spontanität und Spielfreude erfordert haben unsere Clowns Vorerfahrungen in Theater, Pantomime, Clownsspiel oder anderweitiger Bühnenarbeit. Unter anderem haben einige von uns eine Fortbildung zum Klinik-Clown an der Schule für Clownerie in Hannover besucht. Um das Clownsspiel auf gutem Niveau zu halten, treffen wir uns regelmäßig zur Reflexion unserer Arbeit, oder laden Referenten zu Workshops ein. Die Clowns unseres Vereines stehen alle auch mit anderen Berufen, wie Schauspieler/in, Sozialpädagoge, Unternehmer, Psychologe, Krankenschwester, Physiotherpeutin, Sängerin; freischaffende Künstlerin, Erzieherin in der Arbeitswelt und investieren in das Clownsspiel viel Zeit und „Herzblut“.
Wie werden Klinikclowns bezahlt?
Die Arbeit der Klinikclowns finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Die Clowns arbeiten in der Regel als Selbständige. Sie werden von den jeweiligen Klinikclownvereinen, oder sonstigen Förder- bzw. Trägervereinen bezahlt. Fast alle Clowns tun dies im Nebenberuf.
Wo finden die Clownsvisiten der Lachtränen statt?
Universitäts- Kinderklinik Würzburg
Mittwochnachmittag besuchen jeweils zwei Clowns die Kinder der Station Schatzinsel (Stammzelltransplantation). Anschließend sind sie als „Wartezeitverkürzer“ im Gang der MRT, Röntgen- und Herzdiagnostik im Einsatz. Die Station Sonneninsel bekommt dann gegen Spätnachmittag Besuch von den Clowns.
Donnerstagnachmittag bringen die Klinikclowns auf den Stationen „Regenbogen“ (=onkologische Station) und „Blaue Berge“ (=akut und chronisch kranke Kinder) das Lachen in die Klinik.
Kinderchirurgie im Zentrum für Operative Medizin Uniklinik-Würzburg
Mittwochvormittag kommen alle 14 Tage zwei Clowns auf die Station Luftikus.
Kinderklinik am Mönchberg Würzburg
Mittwochnachmittag heißt es: „Die Klinikclowns kommen“ für die Stationen Giraffe, sowie gelegentlich auch Station Tanzbär und Station Panther.
Haus der Pflege und Betreuung Uffenheim
Dienstagvormittag werden zwei Klinikclowns von den Bewohnern des Wohnbereiche II und III erwartet. Im Gepäck haben sie jede Woche ein anderes Thema für die Senioren. Beispielsweise verreisen, Fußball spielen, Briefe schreiben, Wunschkonzert. Der Phantasie unserer Clowns sind keine Grenzen gesetzt.
Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt
Mittwochvormittag einmal im Monat sind zwei Klinik-Clowns auf den Stationen 23 und 24 unterwegs.
Über einmalige Klinik-Clown-Visiten durften sich bisher außerdem freuen:
Zentrum für Körperbehinderte, Würzburg; Klinik am Greinberg, Würzburg; Kiliansheim, Würzburg; Antoniushaus Kloster Oberzell, Würzburg; Matthias-Claudius Heim, Würzburg; Gerlach von Hohenlohe Stift Uffenheim; Wilhelm von Hoegner Haus, Seniorenwohn- und Pflegeheim Kitzingen; Seniorenzentrum „Zwei Linden“ Giebelstadt; Seniorenzentrum Hl. Kreuz, Würzburg; Seniorenwohnanlage am Hubland Würzburg; „IPT“ intensiv Pflege Würzburg/Schweinfurt; Seniorenzentrum Augustium , Schweinfurt; Seniorenresidenz Wiesentheid; Horn’sche Spital, Dettelbach, Geriatriezentrum St. Josef, Walldürn (1x jährlich); Ehehaltenhaus, Würzburg; Seniorenzentrum, Aub; Seniorenwohnen Bürgerheim, Rothenburg o.d. Tauber; Caritas Jugendhilfezentrum Maria Schutz, Grafenrheinfeld; uvm.
Klinikclown-Historie
Die Idee, Clowns im Gesundheitswesen einzusetzen, entstand bereits Ende der 80er Jahre. Michael Christensen vom Big Apple Circus, New York, tritt erstmals in einer Kinderklinik auf und gründet die „Clown Care Unit“. Mit von der Partie ist auch Laura Fernandez, sie bringt Anfang der 90er Jahre die Idee mit nach Deutschland. Auch hier etabliert sich nach und nach die Vision, Humor ins Krankenhaus zu bringen um dadurch das Wohlbefinden und den Heilungsprozess positiv zu unterstützen.
Fast zeitgleich entwickelt sich in den USA die Vision von Dr. Hunter – Patch Adams – das „GESUNDHEIT! Institut“. Bekannt wird seine Arbeit durch den Hollywood Film Patch Adams mit Robin Williams in der Hauptrolle.
Die Anfänge der Klinikclowns in Würzburg
Die Geschichte der Würzburger Klinikclowns beginnt bereits Ende der 90er Jahre. In unregelmäßigen Abständen wird aus Spendengeldern der damaligen Tauschbörse der Würzburger Umwelt- und Abfallberatung -ein Clowneinsatz in der Kinderklinik am Mönchberg finanziert.
Seit dem Jahr 2001 können diese Clownsvisiten dank vieler verschiedener Spender, sowie verschiedenen Fördervereinen, regelmäßig weitergeführt werden. Initiiert durch die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V. sind die Krankenhausclowns auch seit 2003 wöchentlich in der Universitätskinderklinik Würzburg.
Wozu brauchen Klinikclowns Fortbildungen und Workshops?
Das Clownspiel fordert vom Spieler, sich immer wieder in das unwissende Nichts, des eigenen Ich fallen zu lassen. Im Vordergrund steht die Emotion. Was fühle, schmecke, rieche, sehe und höre ich? Der Clown ist immer im Hier und Jetzt. Er handelt erst und denkt anschließend. Das Spiel mit den Emotionen verlangt ein hohes Maß an Energie und die ständige Bereitschaft sich dem eigenen Scheitern zu stellen.
In gemeinsamen Trainingseinheiten erhalten sich die Spieler diese Energie und reflektieren ihre Improvisationen. Sie arbeiten an Improvisationstechniken, ihrer Präsenz und Authentizität.
In überregionalen Klinikclowntreffen, wie beispielsweise dem BUBUBÜ (= buntes Bundesbündnis) wird der Erfahrungsaustausch, sowie das ständige reflektieren und trainieren mit Clowns aus ganz Deutschland, mittlerweile auch verschiedenen europäischen Ländern ermöglicht.
Der Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen unterstützt mit seiner Stiftung „Humor Hilft Heilen“ ebenfalls bundesweit die Arbeit der Klinikclowns. Bei der alle 2 Jahre statt findenden HAHAHA-Akademie haben Clowns die Möglichkeit sich mit Themen wie: Clowns im Altenheim, Validation nach Naomi Feil, Musiktherapie etc zu beschäftigen. Auch unsere Klinikclowns nehmen regelmäßig daran teil.
Der Verein „Klinikclowns Lachtränen Würzburg e. V.“
Im November 2005 wird unser Verein „Klinikclowns Lachtränen Würzburg e. V.“ geboren. Als 1. Vorsitzende und ärztlichen Beistand können wir Frau Professor Dr. med. C. Kohlhauser-Vollmuth, Chefärztin der Kinderklinik am Mönchberg für unsere Arbeit gewinnen.
Mit der Gründung eines eigenen Klinikclown Vereines wird unser Ziel: Humor in die Kinderklinik bzw. Alten- und Seniorenheime zu bringen, besser vorangebracht.
Die Clownsvisiten werden jeweils zur Hälfte von unserem Verein getragen. Die andere Hälfte der Finanzierung übernimmt der jeweilige Förder- bzw. Trägerverein des Hauses.
Die Clowns arbeiten als freiberuflich, selbständige Künstler und bekommen eine Gage für ihre Arbeit. Die meisten unserer Clowns tun dies im Nebenberuf. Von den Spendengeldern finanzieren wir außerdem Fortbildungen und Workshops, um das vermeintlich „leichte Clowns- Spiel“ auf hohem Niveau zu halten. Des Weiteren haben wir auch immer kleine Geschenke für die Kinder im Gepäck, welche wir von den Spendengeldern kaufen.
Damit sich unsere Clowns ganz auf ihre Arbeit in den Kliniken konzentrieren können, haben wir seit Januar 2011 auf Basis der geringfügigen Beschäftigung eine Bürokraft angestellt. Sie kümmert sich um unsere Öffentlichkeitsarbeit, sowie um die mittlerweile umfassenden organisatorischen Aufgaben, sowie Verwaltungsaufgaben (Anfragen, Pressearbeit, Spendenübergaben und Spendenquittungen ect)
Vereinsarbeit
Um unsere Arbeit einem möglichst breiten Publikum bekannt zu machen, sind wir – im Rahmen unserer zeitlichen Möglichkeiten – bei verschiedenen Veranstaltungen präsent. In Vorträgen oder Walk-Acts stellen sich die Klinikclowns vor. Gerne können Sie unter Kontakt einen Termin für einen Humorvortrag ausmachen.
Kulturmedaille der Stadt Würzburg
2010 durften wir mit der Verleihung der Kulturmedaille der Stadt Würzburg eine besondere Anerkennung unserer Arbeit erfahren. Unser besonderer Dank gilt dem damaligen Kulturausschuss, sowie dem damaligen OB Herrn Rosenthal.
Zum Schluß
Unsere Clownsarbeit finanziert sich ausschließlich aus Spendengeldern. Im Budget der Krankenhäuser und Krankenkassen sind leider keine finanziellen Möglichkeiten vorhanden. Daher sind wir für jede Spende, und sei sie noch so klein, sehr dankbar.
Hiermit geht nun auch ein großes „DANKE SCHÖN“ an Sie und ihr Engagement für unsere Arbeit.
❤ Vielen Dank für ihr Interesse …
Klinikclowns Lachtränen Würzburg e. V.
Klinkclowns Würzburg Fortbildungen und Workshops
Würzburger KlinikClowns im Clowns-Workshop mit Ralf Höhne
★ Was für ein Wochenende: Vollgepackt mit Humor, Spielspaß und Clownstechniken ❤ „Clown im Krankenhaus oder Seniorenheim„, das klingt einfacher als es ist: Tatsächlich steckt hinter jeder roten Nase aber ein ausgebildeter Clown oder eine Clownin, sich durch die Teilnahme […]
Würzburger Klinikclowns müssen in die Schule
Für zwei Tage hieß es am letzten Wochenende „auf zum Clownstraining“ für die Würzburger Klinkclowns (Lachtraenen e.V.). Beim Intensiv-Workshop mit Lila Monti, einer Clownin aus Argentinien, gab es jede Menge Wahrnehmungsspiele, Verfeinerung von Clownstechniken und Regiearbeit an Bühnenszenen. Die Welt […]
Klinikclowns Schlawine und JoJo auf Fortbildung bei der Humor Hilft Heilen Akademie
Auf der HHH-Akademie, organisiert von Eckard von Hirschhausen, gab es wieder einmal 3 Tage Training und Spielspaß mit internationalen Dozenten. Ja, auch die Würzburger KlinikClowns müssen ab und zu mal in die Workshops um Ihre Möglichkeiten zu erproben und entwickeln.
Humorseminare & Vorträge
Humor in der Begegnung mit Menschen in: Krankenhäusern, Seniorenheimen, Wohn- und Arbeitsstätten für Menschen mit Handicaps.
Clownunterricht in der Zirkus Manege
Klinikclown Machnix sagt immer: „Schlawine du mußt auch mal rein gehen in die Schule … und nicht nur hin!!!“ Eine Gruppe der Klinikclowns Lachtränen ist nun „rein“ gegangen in die Manege des Zirkus Roncalli um dort Neues für ihre Arbeit […]
Gemeinsames lernen verbindet
Gemeinsames lernen verbindet die Clowns des Clown-Projekt e. V. aus Nürnberg und die Lachtränen e.V. aus Würzburg. Zum Thema „lieber Clown – böser Clown“ intensivierten wir das Spiel mit unseren ureigensten menschlichen Emotionen: lieb, brav, herzallerliebst – bis traurig, genervt, […]
2. HAHAHA – Akademie 2013 in Freising
Der Dachverband der Klinik-Clowns organisierte in Zusammenarbeit mit der Stiftung Humor hilft heilen wieder eine Klinik-Clown Akademie. Vier Lachtränen Clowns durften daran teilnehmen. Voller neuer Inspirationen im Gepäck, ging es nach 5 intensiven Workshoptagen zurück nach Würzburg.
Auch Clowns müssen in die Schule!
Obwohl sie so spaßig und locker daherkommt, braucht die Arbeit der Klinikclowns Würzburg immer wieder Training und Weiterentwicklung. Humor wird in der Medizin seit einiger Zeit als gesundheitsförderndes Mittel genutzt, nach dem Motto: „Lachen ist die beste Medizin.“ Dazu braucht […]